HBSC-Studie Deutschland

Hintergründe

Die HBSC-Studie ist eine durch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) geförderte internationale Kinder- und Jugendgesundheitsstudie, die 1982 durch Wissenschaftler*innen aus England, Finnland und Norwegen gemeinsam entwickelt wurde und seither im 4-jährigen Abstand in einer wachsenden Zahl von Ländern und Regionen aus Europa, Nordamerika und Asien durchgeführt wird (Stand 2024: über 50 Länder/Regionen).

Bis 2013/14 nahm Deutschland mit Länderstichproben teil (1993/94: Nordrhein-Westfalen; 2005/06: Berlin, Hamburg, Hessen, NRW und Sachsen; 2009/10: alle Bundesländer exklusive Baden-Württemberg). Ab 2017/18 konnten alle Bundesländer eingeschlossen und eine bundesweite Stichprobe realisiert werden. Die aktuelle Befragung fand im Schuljahr 2021/22 statt.

Der HBSC-Studienverbund Deutschland setzt sich aktuell aus den folgenden Standorten zusammen: Brandenburgi­sche Technische Universität Cottbus-Senftenberg (Prof. Dr. Ludwig Bilz), Hochschule Heidelberg (Prof. Dr. Jens Bucksch), Hochschule Fulda (Prof. Dr. Katharina Rathmann, Prof. Dr. Kevin Dadaczynski), Martin-Luther-Universität Halle-Wit­tenberg (Dr. Irene Moor, Co-Leitung), Technische Universi­tät München (Prof. Dr. Matthias Richter, Leitung), Universität Tübingen (Prof. Dr. Gorden Sudeck), Universitätsklini­kum Hamburg-Eppendorf (Prof. Dr. Ulrike Ravens-Sieberer).

  • Für die Erhebung 2017/18 war der HBSC-Studienver­bund Deutschland mit folgenden Standorten beteiligt: Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Leitung und Koordination, Prof. Dr. Matthias Richter); Brandenburgi­sche Technische Universität Cottbus-Senftenberg (Prof. Dr. Ludwig Bilz); Pädagogische Hochschule Heidelberg (Prof. Dr. Jens Bucksch); Universität Bielefeld (Prof. Dr. Petra Kolip); Universität Tübingen (Prof. Dr. Gorden Sudeck); Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (Prof. Dr. Ulrike Ravens-Sieberer). Die Hochschule Fulda (Prof. Dr. Katharina Rathmann, Prof. Dr. Kevin Dadaczynski) ist seit 2019 ebenso Teil des HBSC-Studienverbundes Deutschland.

Grundlage der Befragungen ist ein international abgestimmter Fragebogen, der vergleichbare Aussagen auf internationaler Ebene zulässt. Zusätzlich wird der Fragebogen durch länderspezifische Fragen und Themenblöcke ergänzt.

Ziele der HBSC-Studie

Die HBSC-Studie ermöglicht es, Ansatzpunkte für die Prävention und Gesundheitsförderung im Kindes- und Jugendalter identifizieren.

Primär ist diese Studie auf gesundheitsrelevante Verhaltens- und Lebensmuster bei Heranwachsenden im Übergang von der Kindheits- zur Jugendphase ausgerichtet. Zusätzlich werden Sozialindikatoren zur Alltagswelt der Kinder und Jugendlichen erhoben, insbesondere aus den Bereichen Familie, Freundschaft, Freizeit und Schule sowie zentrale Daten zum Gesundheitszustand der Heranwachsenden.

Weiterhin bilden die Ergebnisse der HBSC-Studie ebenfalls die Grundlage für eine strategische Bestimmung von Gesundheitsbedarf und -zielen und beeinflussen darüber hinaus die Debatte um die Kompetenzentwicklung von Kindern und Jugendlichen produktiv.

  • Unterstützung bei der Definition von Gesundheitszielen
  • Anregung und Anleitung für Prävention und Gesundheitsförderung
  • Identifikation von Bedarf, Risikogruppen und Handlungsfeldern
  • Benennung offener Forschungsfelder und Fragestellungen
  • Grundlagenforschung über die Entstehungs- und Entwicklungsbedingungen von Gesundheit und Gesundheitsverhalten in der Kindheit und Jugend
  • Initiierung und Verbesserung der Qualität gesundheitsfördernder Maßnahmen und der Gesundheitsbildung
  • Repräsentative Erfassung des Gesundheitszustandes und des Gesundheitsverhaltens der Schülerinnen und Schüler in Deutschland
  • Analyse der sozialen Kontextmerkmale (Familie, Schule, Jugendkultur) auf die Gesundheit und das Gesundheitsverhalten der Kinder und Jugendlichen
  • Nationale und internationale Vergleiche zum Gesundheitsstatus und dem Gesundheitsverhalten der Kinder und Jugendlichen in Deutschland

Themenschwerpunkte

Der Kernfragebogen der HBSC-Studie enthält neben demografischen Angaben Fragen zu folgenden Themenbereichen:

Subjektive Gesundheit 

  • Psychosomatische Beschwerden
  • Mentale Gesundheit
  • Lebenszufriedenheit

Unfallrisiko und Gewalt

  • Unfallverletzungen
  • Mobbing 
  • Beteiligung an Schlägereien
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Körperliche Aktivität

  • Sport
  • Körperliche Anstrengungen
  • Inaktivität durch Fernsehen und Computer
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Substanzkonsum

  • Tabak
  • Alkohol
  • Nur bei 15-jährigen:
    • Illegale Drogen

Soziale Ressourcen

  • Anzahl der Freunde
  • Unterstützung durch Eltern und Peers
  • Familiensituation, Wohnumfeld
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 Freizeitverhalten

  • Häufigkeit der Treffen
  • Mediennutzung
  • Mitgliedschaft in Vereinen und Organisationen
 

Schule

  • Leistungsanforderungen
  • Unterrichtsqualität
  • Unterstützung durch Eltern, Mitschüler und Lehrer, Schulfreude, Schülerbeteiligung

Durchführung

Um die internationale Vergleichbarkeit zu sichern, bedarf es eines einheitlichen und strukturierten Verfahrens anhand eines detaillierten Forschungsprotokolls. Vorgegeben sind sowohl das methodische Vorgehen der Stichprobengewinnung als auch ein Kernfragebogen mit obligatorischen Fragen, die durch weitere Fragen ergänzt werden können. Die Stichprobenziehung beginnt auf der Ebene der Schulen und fokussiert im folgenden Schritt die Schulklassen der 5., 7. und 9. Jahrgangsstufen. Um eine repräsentative Erhebung durchzuführen, befragen wir jeweils ca. 1.500 Schüler*innen der drei Altersklassen.

Bis 2013/14 nahm Deutschland mit Länderstichproben teil (1993/94: Nordrhein-Westfalen; 2005/06: Berlin, Hamburg, Hessen, NRW und Sachsen; 2009/10: alle Bundesländer exklusive Baden-Württemberg). Ab 2017/18 konnten alle Bundesländer eingeschlossen und eine bundesweite Stichprobe realisiert werden. Die aktuelle Befragung findet im Schuljahr 2021/22 statt.

Für jedes Bundesland werden, abhängig von der Größe des Landes, bis zu 36 Schulen gezogen, aus denen jeweils eine Schulklasse der drei Klassenstufen 5., 7. und 9. per Zufall ausgewählt wurden.

Damit sind repräsentative Aussagen für Deutschland möglich, die mit den internationalen Daten verglichen werden können.

Da einzelne Bundesländer Interesse signalisiert haben, dass repräsentative Aussagen auch für das jeweilige Bundesland getroffen werden können, werden die Stichproben für die jeweiligen Bundesländer aufgestockt. In der Erhebung 2017/18 und 2022 erfolgten zusätzliche Repräsentativerhebungen in Sachsen-Anhalt, Brandenburg und der Stadt Stuttgart.

Datenschutz

Jedes Bundesland verfügt über eigene Bestimmungen zu empirischen Untersuchungen an Schulen sowie datenschutzrechtliche Überprüfungen.

Alle (datenschutzrechtlichen) Bestimmungen werden für jedes Bundesland geprüft und gewährleistet, indem die Richtlinien der jeweiligen Beauftragten für Datenschutz sowie der Ministerien (Kultus, Bildung und Weitere) bzw. der Landesschulämter umgesetzt werden.

Eine Befragung findet erst dann statt, wenn die Genehmigung des jeweiligen Bundeslandes vorliegt.

Die HBSC-Fragebögen sind vollständig anonymisiert. Alle an der Untersuchung beteiligten Personen sind zur Einhaltung des Datenschutzes und strengster Vertraulichkeit verpflichtet. Durch die anonyme Erhebungsform können keine Fragebögen oder Angaben einzelnen Personen zugeordnet werden.

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